Projekt. Selbstreferentielle Gestaltung dreier Absätze aus Jan Tschicholds
Die Neue Typographie, 1928.
Ziel. Das Verhältnis von Form und Inhalt typographisch untersuchen, die eigenen Grenzen bei entweder ganz einfachen oder bei komplexeren Layoutlösungen erkennen und an diesen Grenzen kratzen.
Aufgabe. Dieses Projekt wird in der Mitte des ersten Ausbildungsjahres im Typographieunterricht durchgeführt. Der untenstehende Text, bestehend aus drei Absätzen aus unterschiedlichen Kapiteln von Jan Tschicholds Die Neue Typographie ist in drei unterschiedlichen Layoutversionen zu setzen, jede dieser Lösungen soll aber den Inhalt des Textes in ihrer Gestaltung umsetzen. Die Version eins ist so klar und einfach wie möglich, Version drei maximal fordernd und verblüffend auszuführen. Version zwei liegt stilistisch dazwischen. Vorgaben: nur schwarz/weiss, der verwendete Font ist ausschließlich Univers 55/65/75.
Die Textvorgabe lautet: Die Neue Typographie gestaltet den Text, indem sie den Blick des Lesers von einem Wort, einer Gruppe, zur anderen führt. Notwendig ist also eine sinngemäße Gliederung des Textes durch Größenunterschiede, Stärkegrade, Stellung im Raum, Farbe usw. Die Neue Typographie benutzt die Wirkungsmöglichkeit des ehemaligen Hintergrundes bewußt und betrachtet die weißen Papiergrundausschnitte als den schwarzen Schrift- und Flächenformen gleichwertige Gestaltungselemente. Damit hat die Neue Typographie die Ausdrucksmöglichkeiten der Buchdruckerkunst um ein neues Mittel bereichert. Die schlagende Wirkung mancher Beispiele der Neuen Typographie beruht gerade auf der Verwendung großer weißer Flächen. Jan Tschichold
Format. A4 hochkant (oder US 8 1/2 X 11)
Dauer. Ca. 5 bis 7 Wochen bei drei Wochenstunden
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